ohne gefühl

Ich glaube, ich schwelge zu viel – in Dingen. Warum schlafen alle, wenn ich schreibe. Oder ich meine – wenn ich da bin – dann schlafen alle. Manchmal fühlt es sich so an, als hätte ich noch nie geschlafen, seit ich mich an dich erinnere – also an dich, wie du dich über meinen Körper gelegt hast, so über alles und nicht los lassen wolltest, als ich leise darum bat – bitten. Manchmal denke ich an diese Menschen, die aus mir ein Ding machen wollen – ich denke oft an euch und mich und meine Dinglichkeit. Ich denke oft daran, dass nichts von alledem draußen bleibt – nichts bleibt auf der Oberfläche, alles will in mich – rein. Eindringen. Ich denke daran, dass es nichts bringt, nichts brachte Nein zu sagen. Ich würde gerne den einen oder anderen Moment weniger fühlen können. Oder weniger schwelgen. Oder einfach nur weniger meinen Körper tragen – durch diese Dinge. Ich möchte nur wissen, wie es ist, wenn all das ohne Bedeutung ist – wenn all das keine Spuren hinterlässt. So tiefe Furchen hinterlässt. Erzähl mir davon – ich würde dich gerne fragen, wie das damals für dich war, als du dich auf mich gelegt hast, ohne Gefühl und mich mir weg genommen hast – ohne Gefühl und mich genommen hast ohne Gefühl. Erzähl mir davon – ich will dich fragen. Oder sag es mir – einfach so – es sind nur Worte. Ohne Gefühl. Es sind nur Dinge, die wir tun – kleine Tathandlungen – irgendetwas und jeder bekommt eine zweite Chance und eine dritte oder lass es, schweig, vergiss es. Ich will, ich will es auch vergessen. Aber manchmal nachts, wenn alle schlafen und ich schreibe, bist du dieser Ekel geblieben – ohne Gefühl.

ohne gefühl